Fenster der Welt

Schau aus dem Fenster
meines Zimmers 
in das Fenster 
der Welt
das ich sehe
das begrenzten Platz enthält
und frag mich
Wo mein Platz ist
im Zimmer 

oder in der Welt

- theereesii

4 Kommentare

  1. ich werde hier öfter lesen…

    lg wolfgang

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    1. theereesii sagt:

      Das freut mich sehr!
      Lg Theresa

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  2. Auden James sagt:

    Auch dieses Gedicht von Dir scheint mir eher abstrakt-symbolistischer Art zu sein, ohne allzugroße sinnliche Komponente. Auch scheint es, wie ich finde, mehr oder weniger eindeutig einen letztlich politischen – oder (je nach Blickwinkel): politisierten – Gedanken auszudrücken: Engagement oder Separation?

    Bereichert wird diese Grundsatzfrage, die hier auf poetische Weise vorgetragen wird, durch die anklingenden Zweifel des lyrischen Ichs, ob für es selbst überhaupt noch „Platz“ ist in einer Welt voller Engagierter für alles und jedes. Oder aber – und hier kommt einmal mehr die Ambiguität zum Tragen, die auch so viele andere Gedichte von Dir auszeichnet – die Sache an sich ist für das lyrische Ich schon entschieden, nämlich zugunsten des Engagements, nur hegt das lyrische Ich nun Zweifel, ob es ihm auch gelingen wird, selbst „to make a difference“ (frei übersetzt: die Welt zu verbessern), wie die Angelsachsen sagen, wo dasselbe schon so viele andere überaus erfolgreich tun.

    Da das Gedicht völlig offenläßt, w o f ü r sich das lyrische Ich allerdings engagieren wollte, ist einem selbst natürlich auch die Deutung überlassen, was das „Fenster / der Welt“ symbolisieren mag. Ist es Instagram? Ist es Lesbos? Ist es Feminismus? Ist es Klima? Und sw. usf.

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    1. theereesii sagt:

      Ich finde Deine Interpretationen und Anregungen wirklich super und freue mich über Deine zahlreichen Kommentare! Bei diesem Gedicht möchte ich die Interpretation jedoch ganz offen lassen und Freiraum für jeden geben, sich das „wofür“ selbst zu gestalten.

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