Schauen wir von Oben
scheint doch alles viel kleiner
als wir denken
als wir spüren
und trotzdem ist der Schmerz
größer als der Himmel je sein könnte
–theereesii
Schauen wir von Oben
scheint doch alles viel kleiner
als wir denken
als wir spüren
und trotzdem ist der Schmerz
größer als der Himmel je sein könnte
–theereesii
Auch dieses Gedicht scheint mir eine gewisse Ambiguität aufzuweisen!
Ist mit dem Blick von oben das leidenschaftslose, vernünftige Überdenken gemeint, oder, da dies im letzten Vers mit dem Bild des Himmels verknüpft wird, ist vielmehr ein Blick aus dem Jenseits auf das Diesseits gemeint? Ist der Schmerz der des Leidens-in-der-Welt (was für mich fast schon an den Buddhismus anklänge) oder der des Scheidens-aus-der-Welt (was ja irgendwo letztlich das Diesseits bejahte)?
Ein äußerst interessantes Nebeneinander der möglichen Deutungen und Bedeutungen!
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Vermutlich kann der Schmerz beides sein – das Leiden in der Welt, aber auch der Schmerz des Scheidens aus der Welt. Dennoch erscheint mir ein anderer Blick stets neue Perspektiven zu öffnen und Gegebenheiten anders zu sehen. Nimmt man einen übergeordneten Blick, so wirken Probleme gleich viel kleiner. So lässt sich das Leiden in der Welt erträglicher machen. Gleichzeitig erleichtert ein Blick aus dem Jenseits vermutlich die Angst vor dem Scheiden aus der Welt, in dem es die Perspektive des „Danach“ eröffnet und kein Ende setzt.
Genau diese Deutungs- und Bedeutungsmöglichkeiten möchte ich durch meine Gedichte erreichen, denn so soll sich jeder damit auseinandersetzen und individuell wiederfinden können, ohne wissen zu müssen, worum es ursprünglich gehen sollte. Worte können vielseitig ausgelegt werden und daraus kann so viel Neues entstehen!
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Diese beabsichtigte Deutungsoffenheit gelingt Dir in Deinen Gedichten ein ums andere Mal!
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